Referent/in: Dipl.-Psych. Gerhard Wolfrum
Termin: 20.04.-22.04.2023
Preis: € 415,- MEG-Mitgliederrabatt: ja
Fortbildungspunkte: ja
Zeiten: 13.30-19.30, 9-19, 9-13 Uhr
(24 Arbeitsstunden)
Inhalte Phase I
Einführung in die Grundprinzipien des Brainspotting (BSP), die Geschichte der zufälligen Entdeckung von BSP 2003 durch David Grand, Erläuterung und Demonstration des „dual attunement“ und „uncertainty-principle“, aus-führliche Darstellung der neurobiologischen Grundlagen und Hypothesen zum BSP. Theoretische Einführung zum Auffinden eines „Brainspots“ über
Zu allen Verfahren und Zugangswegen („Accesses“) findet eine Live-Demonstration unter geschützten Realbedingungen statt, danach ein persönliches Debriefing und anschießend ein technisches. Anschließend können die Teilnehmer in Zweiergruppen das Gesehene und Gelernte unter Anleitung und Betreuung selbst erproben, die Wirkungsweise von BSP erleben und sich darüber austauschen.
Das Motto von BSP lautet: „Where you look affects how you feel“ – wohin wir schauen, hat Einfluß darauf, wie wir uns fühlen“. Über den Brainspot wird diejenige relevante Blick-orientierung gefunden, die angesichts der Aktivierung belastender Erfahrungen mit der stärksten Körper-Reaktion des Klienten einhergeht und dementsprechend auf die Aktivierung stress- bzw. traumaassoziierter Hirnprozesse schließen lässt. Im Sinne einer Aufmerksamkeitsverschiebung unterstützt die fokussierte Augenposition den Abruf belastungsrelevanter Gedächtnisinhalte und verhilft zu einer besseren Selbstregulation.
Zielgruppen
Psychotherapeuten mit Approbation oder
Heilpraktiker mindestens dreijähriger psychotherapeutischer Ausbildung bzw. mit staatlicher Erlaubnis zur Ausübung von Psychotherapie.
Gunther Schmidt über Gerhard Wolfrum:
Einer der Schwerpunkte unserer Angebote für Psychotherapeut*innen am Milton-Erickson-Institut Heidelberg ist ja seit langer Zeit die Therapie traumatischer Erfahrungen. Dabei war und ist uns immer
wichtig, nicht nur die sehr wirksamen hypnosystemischen, systemischen und direkt hypnotherapeutischen Konzepte für diesen Bereich zu vermitteln, sondern ein größeres Spektrum sehr hilfreicher
Möglichkeiten zugänglich zu machen.
Gerade das Konzept des Brainspottings, entwickelt von David Grand in den USA als Weiterentwicklung von EMDR, bietet da viele Möglichkeiten, nicht nur Betroffenen sehr wirksam zu helfen, sondern diese
Hilfe dadurch noch intensiver zu gestalten, indem man es verbindet mit hypnosystemischen und hypnotherapeutischen Interventionen. Wir wollen an unserem Institut natürlich nur Referent*innen einladen,
welche ihre jeweiligen Konzepte mit bester Kompetenz und Professionalität anbieten können. Für Brainspotting ist für die Vermittlung des Original-Konzepts von Grand und für den aktuellsten Stand
dieser Konzepte gibt es unserer Sicht niemand, der dies besser könnte als Gerhard Wolfrum. Gerhard verfügt über eine unglaublich umfassende Erfahrung im Bereich der Traumatherapie. Er verbindet diese
meisterhaft auch mit den aktuellsten Erkenntnissen der Hirnforschung/ Neurobiologie, so dass seine Interventionen für alle Teilnehmer nicht nur praktisch sehr hilfreich werden, sondern auch noch die
komplexen neurobiologischen Zusammenhänge dabei so klar werden, dass sie sehr fundierte Lernerfahrungen mit angenehmer Leichtigkeit ermöglichen. Auf seine auch didaktisch tolle Art versteht er es,
Brainspotting so zu vermitteln, dass Teilnehmer*innen an seinen Seminaren meist schon direkt im und nach dem Seminar es mit großer Lust in ihre Arbeit zu integrieren und so ihre Möglichkeiten
kompetent erweitern. Ich freue mich sehr, dass Gerhard bei uns mitwirkt.
Gunther Schmidt
Über Dipl.-Psych. Gerhard Wolfrum:
Studium der Psychologie in Erlangen und München, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim universitären Medien-Projekt „FIM“ und am Psychologischen Institut der Universität Erlangen-Nürnberg (Diagnostik und Klinische Psychologie), beim Forschungsprojekt “Deutsche Herz-Kreislauf-Präventionsstudie” (Prof. K.-D. Hüllemann) sowie im Schlaflabor einer Münchner Klinik. Ausbildung zum Psychoanalytiker, Gruppenpsychotherapeut und Gruppendynamiker, wissenschaftlicher Mitarbeiter der diagnostischen und therapeutischen Abteilung einer analytisch orientierten psychiatrischen Klinik, seit 1994 parallel auch in eigener Praxis. Weiterqualifikation zum Lehr- und Kontrollanalytiker, Mitbegründer des Trauma-Hilfe-Zentrum München (THZM), Spezialisierung in Psychotraumatologie (EMDR, ZPTN-Curriculum, spez. Screen-Technik, MPTT bei DAPT Köln (Prof. Gottfried Fischer), Brainspotting bei Dr. David Grand, New York, Tätigkeit in psychosomatisch orientierter Klinik mit Schwerpunkt Psychotraumatologie, zuletzt Aufbau und psychotherapeutische Leitung des „Zentrums für Psychotraumatologie“ an BG-Klinik für Berufskrankheiten. Dank lange bestehenden Interesses an Neurobiologie Entdeckung von David Grands Brainspotting, seitdem Anwendung mit großer Faszination in der eigenen psychotherapeutischen Praxis in München, Übernahme der Deutschland-Repräsentanz für Brainspotting, daneben als Dozent, Brainspotting-Trainer, Supervisor und Buchautor tätig. Seit Mitte 2022 Weiterqualifizierung zum Certified Expert of Applied Neuroscience. www.brainspotting-germany.de und www.gerhard-wolfrum.de
Veröffentlichungen (Auswahl):
Gerald Hüther; Alexander Korittko; Gerhard Wolfrum; Lutz Besser: Neurobiologische Grundlagen der Herausbildung psychotraumabedingter Symptomatiken. In: Trauma & Gewalt. 4. Jahrgang, Heft 1, Februar 2010, S. 18-31.
Wolfrum, G. (2013): Neue Bilder braucht das Hirn: Semiotische Progression durch bildhafte Einsicht, Zeugenschaft und feinfühlige Begleitung. Zeitschrift. für Psychotraumatologie, Psychotherapiewissenschaft, Psychologische Medizin, 1 – 2013, S. 75-85.
Wolfrum, G. (2017): Brainspotting – Themenheft. Trauma, Zeitschrift für Psychotraumatologie und ihre Anwendungen, 3 - 2017.
Wolfrum, G. (Ed., 2018): The Power of Brainspotting. An International Anthology. Kröning: Asanger
Wolfrum, G. (2020): Das Lehrbuch Brainspotting. Ein neuer Weg in der Traumatherapie. Kröning:Asanger.