Referent/in: Dr. Gunther Schmidt
Termin: 31.05.-01.06.24
Format: hybrid = Plätze in Präsenz + online
Preis: € 330,- MEG-Mitglieder 290 €
Fortbildungspunkte: ja
Zeiten: 14-20.30, 9-17.00 Uhr
(16 Arbeitsstunden)
Referent/in: Dr. Gunther Schmidt
Termin: 31.05.-01.06.24
Format: hybrid = Plätze in Präsenz + online
Preis: € 330,- MEG-Mitglieder 290 €
Fortbildungspunkte: ja
Zeiten: 14-20.30, 9-17.00 Uhr
(16 Arbeitsstunden)
In fast allen Psychotherapie-Prozessen spielen Fragen nach dem Sinn des eigenen Lebens und dem Sinn des Lebens generell eine zentrale Rolle. Damit eng verbunden erweist es sich für eine
erfüllende, gesunde Identitätsbildung als ebenso entscheidend für Menschen, die eine Psychotherapie aufsuchen, ein für sie stimmiges Bild zu entwickeln dafür, wie sie sich als Individuum eingebettet
erleben in eine Sinn-gebende Beziehungsgestaltung zu anderen Menschen und der Welt (Bezogene Individuation). Viktor Frankl hat im Konzept der Logotherapie ebenso wie die Existenzanalyse u.v.a.
detailliert gezeigt, dass sehr viele Symptome, psychische und psychosomatische Probleme in unmittelbarem Zusammenhang mit Sinnkrisen stehen („noogene Neurosen“).
Der Hirnforscher Gerald Hüther sprach in einem Vortrag 2003 von drei wesentlichen salutogenetischen Ressourcen, die bei der Bewältigung von Stresssituationen (oder Krisen) unterstützen, und Ähnliches
findet man auch im Salutogenese-Ansatz (Antonovsky):
Das „Vertrauen in eigene Fähigkeiten“, „Vertrauen in Fähigkeiten anderer“ (psychosoziale Unterstützung) und ein „Vertrauen in vorgestellte Kräfte“, in etwa das Gefühl, eingebettet zu sein, getragen
zu werden von etwas Übergeordnetem/Transpersonalem.
Es erweist sich dann als sehr bedeutsam für das Gelingen von Psychotherapie, dass Klient*innen darin unterstützt werden, auch die Fragen einer Transzendierung ihres Ich-Erlebens in größere
Zusammenhänge hinein für sich so beantworten können, dass sie dadurch ersehnte Sicherheit, Orientierung und Sinn-Erfüllung erleben können. Direkt oder indirekt mündet das in den meisten Fällen ein in
die Thematik spiritueller Verbundenheit mit etwas Größerem als dem eigenen Ich, wobei dies keineswegs immer im religiösen Sinne gemeint sein muss.
Nicht selten tun sich mit diesen Fragen in der heutigen Zeit auch viele Therapeut*innen sehr schwer und auch Klient*innen reagieren trotz großer Sehnsucht nach der individuellen Beantwortung solcher
Fragen sehr ambivalent darauf.
Im Seminar wird mit der ganzen Vielfalt hypnosystemischer Interventionsmöglichkeiten vermittelt, wie man auch diese Fragen mit achtungsvoller Empathie so aufgreifen und nutzbar machen kann, dass
Klient*innen dabei wirksam unterstützt werden können, ihren einzigartigen individuellen, Gesundheit fördernden Weg dabei zu entwickeln, dabei erfüllende bezogene Individuation zu gestalten und auch
durch spezifische Imaginations-Interventionen ihr „schlummerndes“ Wissen darüber zu aktivieren, welches eventuelle spirituelle Erleben für sie stimmig ist. Ebenso wird systematisch aufgegriffen, wie
Psychotherapeut*innen selbst ihre eigenen Fragen zu spirituellem Sinn in der Interaktion mit Klient*innen beachten und nutzen können.
Allgemeine Literatur zum Thema u.a.:
Utsch,M., Bonelli,R., Pfeifer,S. (2018): Psychotherapie und Spiritualität: Mit existenziellen Konflikten und Transzendenzfragen professionell umgehen, Springer Verlag
Hofmann,H., Heise,P. (Hrsg.) (2018): Spiritualität und spirituelle Krisen: Handbuch zu Theorie, Forschung und Praxis, Schattauer
Bucher,A. (2014): Psychologie der Spiritualität-Handbuch, Beltz
Dirnberger, R. (2016): Aufgeklärte Spiritualität und Psychotherapie: Zwei Essays für PsychotherapeutInnEn, United p.c.
Frick,E., Ohls,I. (Hrsg.) (2018): Fallbuch Spiritualität in Psychotherapie und Psychiatrie Taschenbuch, Vandenhoeck & Ruprecht
Juckel,G., Hoffmann,K., (Hrsg.) (2018): Fallbuch Spiritualität in Psychotherapie und Psychiatrie Taschenbuch, Pabst
Methodik:
Theorie, Rollenspiele, Demonstration, praktische Übungen
Zielgruppe:
Wie bei allen Seminaren des meihei handelt es sich auch hier um eine berufliche Weiterbildung, die sich an Psychotherapeut*innen, Ärzt*innen ... richtet. Entsprechend stellen wir bei der Ärztekammer/Psychotherapeutenkammer einen Antrag auf Fortbildungspunkte.
Vorbereitung:
Jenen, die bisher weniger mit Gunther Schmidts Konzept vertraut sind, empfehlen wir sein Buch "Einführung in die hypnosystemische Therapie und Beratung" (Carl-Auer Verlag) - dieses (dünne) Buch macht
mit den wesentlichen Grundlagen vertraut. Wer zur Einführung (oder "als Trost" für einen Wartelistenplatz) zudem an Audio/Video-Aufnahmen interessiert ist: das Auditorium Netzwerk bietet eine Auswahl
(www.auditorium-netzwerk.de).
Über die/den Referent*in: Gunther Schmidt